Die Ansprache von unserer Vorsitzenden Birgit Heck

Behaltet mich so in Erinnerung,

wie ich in den schönsten Stunden

meines Lebens bei Euch war.

In Trauer und großer Dankbarkeit nimmt der Musikverein Edelweiß Abschied von seinem treuen Musiker Häns Michels.

Häns trat 1960 in den Musikverein ein und spielte bei uns zuerst Flügelhorn, Es-Horn und bis heute Tuba. Als Junggeselle betrachtete er den Musikverein als „seine“ große Familie.

Häns verkörperte bei uns gleichermaßen verschiedene Personen in einer:

Er war wie ein sorgender Vater und nannte uns, egal wie alt wir waren,  immer  liebevoll „seine Jungen und Mädchen“.  Häns setzte sich immer für die Belange des Vereines ein und war jederzeit hilfsbereit. Wir schätzten immer seine ruhige, bescheidene und lebensfrohe Art.

Wie ein Partner nahm er an Freud und Leid von uns allen Anteil.

Gleichzeitig hatte Häns die wunderbare Gabe, die unbeschwerte Art eines Kindes wieder zu spiegeln und sagte uns mit aufrichtiger Ehrlichkeit, was ihn erfreute oder auch ärgerte.

Er war bei Jung und Alt sehr beliebt.

Häns war für unseren Verein durch seine 45jährige Mitgliedschaft sozusagen eine Kultfigur. Viele identifizierten unseren Musikverein auch mit Häns. So musizierte er neben uns auch lange Zeit im königlichen Musikverein „Eifeltreu“ Lommersweiler und schlug somit eine Brücke zwischen uns und unserem langjährigen befreundeten Bruderverein.

Auch war es dem Verstorbenen sehr wichtig,  zu unseren inaktiven Mitgliedern engen Kontakt zu halten. So opferte Häns viel Zeit, indem er jährlich den Mitgliedsbeitrag persönlich zu Hause bei den Inaktiven einsammelte und immer einige nette Worte austauschte.

Ein Zitat von Häns lautete: „ Es gibt hunderte Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“

Es wird für uns immer ein Vorbild sein, wie Häns seine schwere Krankheit  jahrelang still trug. Auch während dieser Zeit spielte er bei uns mit seiner Tuba in unserem Verein. Wurde dies hin und wieder zu anstrengend, besuchte er uns dennoch regelmäßig in den Proben bzw. bei all unseren Konzerten. Noch vor gut vier Wochen probte er ein letztes mal mit uns und war guter Hoffnung, noch einmal gesund zu werden.

Alfred Delp sagte einmal:

Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Güte und Liebe,

ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war,

hat sein Leben einen Sinn gehabt.

 All diese Eigenschaften hat Häns erfüllt.

Neben seiner Vereinsarbeit erfreute er in jedem Jahr die Kinder, indem er  sie als „Nikolaus“ verkleidet besuchte. Häns kümmerte sich liebevoll um kranke und alte Menschen, hatte immer Zeit für ein aufmunterndes Gespräch  und erledigte Fahrtdienste, sei es zum Arzt oder Einkauf sowie zum Gottesdienst.

Bei all der Trauer um den frühzeitigen Verlust ist es ein Trost zu wissen, dass Häns nun von allen Leiden erlöst ist. Mit dem Tod wird er hinein geboren in das ewige Leben in die Hände Gottes, mit dem er auch zu Lebzeiten tief im Glauben verbunden war. Häns hat uns nicht verlassen, sondern er ist uns allen nur ein Schritt voraus gegangen und wir wünschen ihm, dass er wieder mit allen verstorbenen Menschen, die er liebte, vereint ist.

Auch wenn Häns es in all den Jahren vielleicht gespürt hat, möchten wir ihm  zum Abschied aufrichtig von ganzem Herzen sagen, dass wir ihn alle sehr gerne hatten. Wir werden Häns stets  als liebenswerten Menschen in guter Erinnerung behalten und ihn in unser Mitte sehr vermissen, wenn wir wieder die ein oder andere Anekdote von unserem treuen Musiker zu erzählen wissen.

Für seine Jahrzehnte lange Vereinszugehörigkeit sind wir Häns zu tiefen Dank verpflichtet. Die Musiker(innen) sind froh,  dass wir ihn einen Teil auf seinem Lebensweg begleiten und zusammen eine schöne Zeit erleben durften.